Was mir als Erstes zu "Rauslassen" in den Sinn kommt: Auf Kommando funktioniert das schon mal überhaupt nicht. "Lass es doch mal raus, das würde dir so gut tun".
Da sperrt sich etwas innerlich bei mir.
Wenn ich aber etwas rausgelassen habe, fühle ich mich leichter, unbeschwerter, mehr bei mir. Mir kommen verwandte Verben und Redewendungen in den Sinn wie "loslassen, ausgelassen sein, alle Fünfe gerade sein lassen, es einfach mal bleiben lassen".
Wenn ich etwas rauslasse und dabei tanze, bin ich im besten Fall ganz bei mir, ich fühle mich im Moment und kreativ und mir ist es auch egal, ob irgendjemand anders nachvollziehen kann, was ich da mache. Meine Seele tut das nur für mich. Es ist natürlich schön, wenn wir uns gemeinsam darüber amüsieren können.
Ich genieße auch die Momente, in denen es möglich ist, Wut oder Trauer zuzulassen und wenn ich dies vor Zeugen tun kann, die in dem Moment einfach nur mit mir da sind. Mich dabei unterstützen, dass ich mir die Erlaubnis gebe, mich ungeschützt zu zeigen. Wenn das Gegenüber kein Urteil, keine Bewertung über mich abgibt. Dann wird wirkliche Nähe und Anteilnahme möglich.
Mir hat jemand, der mich schon lange kennt, auf mein Tanzvideo (Instagram: gluecks_campus) hin geschrieben: "Man muss ihn nicht verstehen. Liebhaben reicht". Das hat mich berührt. Weil es genau darum geht. Ich möchte kein Hochglanzabziehbild sein, ich möchte so hier sein, wie es mir gerade geht.
Für viele Menschen sind das noch neue Räume. Räume, in denen ein spontanes Zu- und Rauslassen dessen, was gerade in uns ist, willkommen ist. Willkommen, ohne dass es gepusht wird. Es kommt dann schon, was kommen will, wenn unsere innere Instanz den Raum als sicher genug einschätzt. Auf diese Instanz können wir uns in den allermeisten Fällen verlassen.
Willkommen in unseren Gefühlsräumen in diesem neuen Jahr 2024. Wir freuen uns auf all deine Seiten! Kontaktiere uns gern, wenn du mit uns ins Gespräch kommen möchtest, Fragen hast oder ein Seminar buchen möchtest.
(Text: Michael Sommer)
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